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Erster Abschluss der neuen „Generalistischen Pflegeausbildung“ in der Diakoniestation

Ausbildung zur Pflegefachfrau mit Bravour bestanden

Raziye Esen mit ihrer Praxisanleiterin Heike Degener (links)

Seit 2020 gibt es die generalistische Pflegeausbildung, ein neuer Ausbildungsgang für Pflegefachkräfte. Im Juli 2023 hat Frau Raziye Esen diese Ausbildung als erste Absolventin in der Diakonie Unteres Pegnitztal mit herausragendem Erfolg abgeschlossen und ihr Examen mit der Note 1 bestanden.

Was ist die generalistische Pflegeausbildung?

Es ist eine zukunftsgerechte Pflegeausbildung, die nicht mehr nur auf eine Lebensphase oder einen Versorgungsbereich ausgerichtet ist. Sie verbindet die bisherigen drei Ausbildungswege Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege. Die Ausbildungsabsolventen sind danach in der Lage, sich in allen drei Bereichen der Pflege einzuarbeiten, wie Raziye Esen und ihre Praxisanleiterin Heike Degener beim Gespräch in der Diakoniestation hervorhoben.

Wie läuft die generalistische Pflegeausbildung ab?

Die dreijährige Ausbildung besteht aus einem theoretischen und einem praktischen Teil. Die theoretische und praktische Ausbildung findet abwechselnd in zwei bis drei Wochenböcken statt.

Den theoretischen Teil hat Raziye Esen an der Pflegefachschule Diakoneo in Lauf absolviert. Im theoretischen Unterricht lernen die angehenden Pflegefachleute unter anderem medizinisch-naturwissenschaftliche Grundlagen und verschiedene Pflegetechniken kennen. Sie erfahren, wie sie pflegebedürftige Personen fördern und belegen Fächer, wie Gesundheitserziehung. Wie Pflegeprozesse gestaltet, organisiert und gesteuert werden, sind ebenfalls Inhalte der Ausbildung.

Während des praktischen Teils war Raziye Esen in der Langzeitpflege, im Krankenhaus, bei einem Rettungsdienst sowie in einem Kindergarten tätig. So hat sie unterschiedliche Versorgungsbereiche der Pflege kennengelernt. 

Die Ausbildungsinhalte sind vielseitig und ambitioniert, denn die ausgebildeten Pflegefachkräfte übernehmen anspruchsvolle pflegerische Aufgaben. Hierzu zählen beispielsweise die Erhebung des Pflegebedarfs, die Organisation des Pflegeprozesses und die Qualitätssicherung der Pflege. Im dritten Ausbildungsjahr erwerben die Auszubildenden durch die Wahl des sogenannten „Vertiefungseinsatzes“ besondere Kenntnisse in einem Bereich. Raziye Esen lobte die professionelle Anleitung durch das Team der Diakonie in Lauf, insbesondere durch ihre Praxisanleiterin Heike Degener.

Die Vergütung während der Ausbildung liegt bei etwa 1000 Euro monatlich.

Wie sieht das Examen aus?

Die staatliche Abschlussprüfung umfasst jeweils einen schriftlichen, mündlichen und praktischen Teil. Den schriftlichen und mündlichen Teil der Prüfung legen die Auszubildenden an der Pflegefachschule ab. Die schriftliche Prüfung besteht aus drei Klausuren an aufeinanderfolgenden Tagen. Aus Fallbeispielen abgeleitet müssen die Auszubildenden dabei ihre erworbenen Kenntnisse unter Beweis stellen.

Die praktische Prüfung besteht ebenfalls aus drei Teilen. Im Vorbereitungsteil sammeln die Absolventen Informationen zu den zu pflegenden Personen und erstellen eine schriftliche Pflegeplanung. Im Durchführungsteil werden die geplanten Maßnahmen bei den zu pflegenden Menschen umgesetzt und dokumentiert. Die Bewertung der Pflegehandlungen erfolgt im Reflexionsteil.

Welche Vorteile hat die generalistische Pflegeausbildung?

Die neue Form der Pflegeausbildung erhöht die Flexibilität und bereitet die Pflegefachkräfte besser auf den Arbeitsmarkt vor. Durch gute Möglichkeiten der Weiterbildung ergeben sich Aufstiegschancen. Raziye Esen hat im Gespräch ihr Interesse an weiterer Qualifizierung erwähnt. Ein weiterer Pluspunkt ist die Möglichkeit, auch im EU-Ausland zu arbeiten, denn der Abschluss ist in der gesamten Europäischen Union automatisch anerkannt.

Warum hat sich Raziye Esen für diese Ausbildung entschieden?

Sie hat davor ein Jahr als Pflegehilfskraft bei einem privaten Pflegedienst gearbeitet und wollte diese verantwortungsvolle Aufgabe mit mehr Wissen verrichten und Fragen der Patienten besser beantworten können, wie sie sagt. Deshalb hat sie sich bei der Diakonie in Lauf beworben, um sich als Pflegefachkraft zu qualifizieren.

Wie fühlt sich Raziye Esen nach dem erfolgreichen Abschluss ihrer Ausbildung?

Sie ist erleichtert, weil der Prüfungsdruck nun weg ist, die Freude über das sehr gute Examen ist ihr anzusehen. Sie möchte ihre Aufgaben mit hohem Verantwortungsbewusstsein und großen Einfühlungsvermögen verrichten. Ihre gute Kommunikationsfähigkeit und ihre freundliche Art werden dabei sehr hilfreich sein. Raziye Esen ist ein gutes Beispiel dafür, wie wir dem Mangel an qualifizierten Pflegekräften entgegenwirken können.

Text: Hans Dieter Munker
Bilder: Walter Oetter